Demokratie-Repaircafe im öffentlichen Raum

Endlich wars wiedermal soweit! Das erste Experiment im Jahr 2014, dass mitverantwortlich für die Entstehung der “unsrer” Demokratie-Repaircafes war, fand im öffentlichen Raum statt. Auch 2015 wagten wir uns in Linz wieder auf öffentliche Plätze in Linz. Diesmal war Dornbirn dran. Das erste mal im öffentlichen Raum in Vorarlberg und noch dazu in Kooperation mit der marie-Strassenzeitung! Was für eine Ehre! 🙂

Dieses mal waren wir (Elisabeth Fasching, Markus Götsch, Stefan Schartlmüller) schon etwas konkreter vorbereitet und es wurde wieder superspannend! Der Dornbirner Marktplatz war der Place-to-be, einzig das Wetter lies etwas zu Wünschen übrig. Aber aus dem Rathaus konnten wir kurzfristig noch ein gutes Zelt ausborgen! Einige Gäste kamen auf die Vorankündigungen und einige nahmen sich auch, mal mehr mal weniger (!!), Zeit im Vorbeigehen. So zebrachen wir uns wiedereinmal vorzüglich die Köpfe über das politische System selbst, über seine Widersprüche und Auswüchse. Die Ausgangsfrage nach dem “Wicked Question”-Einstieg war “Warum dreht sich immer nur ums Geld?” .. Wer zahlt schafft an lautet ja sehr oft die Devise, aber wie kann diese Logik gebrochen werden?

Conclusio war am Ende einmal mehr, dass wir mehr Räume und vor allem mehr Zeit! für eine wertschätzende Kommunikationskultur brauchen, in der wir unsre Ansichten und Anliegen mit andren (unbekannten?!) Menschen teilen können. Um aufeinander einzugehen, Verständnis für Gegensätze zu gewinnen und vielleicht auch mal um eine festgefahrene Meinung zu ändern. Wie können diese Räume entstehen? Wenns nach den Repaircafe-Gästen geht, sind die Lösungen dafür im Bildungsbereich und vor allem in der politischen Bildung zu suchen!

Wer noch mehr erfahren möchte, oder selbst mal ein Demokratie-Repaircafe, drinnen oder draussen, mit uns organisieren möchte, schreibt am besten ein Mail an post (@) ig-demokratie.at!

& ein großes Dankeschön nochmal an die lieben Kolleginnen von der marie-StrassenZeitung!
In der Juni-Print-Ausgabe findet ihr einen schönen Bericht dazu aus einer andren Perspektive. DANKE! 🙂

 

für einen partizipativen EU-Verfassungskonvent

Die Europawahl 2019 als großer Schritt Richtung eines partizipativen EU-Verfassungskonvents

Wie viele andre Menschen auch fragen wir uns seit längerem und in der aktuellen Lage im besonderen, wie Politik in Europa besser im Sinn der Gemeinschaft
gelingen könnte. Im Sinne unserer aktiven Auseinandersetzung mit verschiedensten partizipativen Prozessen, beobachten wir neben andren Beispielen, auch seit einiger Zeit den Verfassungskonvent und die Bürger/innenversammlungen in Irland.

opendemocracy.net

Dort haben 66 zufällig ausgeloste Bürger/innen und 33 Abgeordnete von 2012 bis 2014, gemeinsam an einer Reform der irischen Verfassung gearbeitet. Da erkannt wurde, dass es noch mehr Zeit und Raum für weitere Themen braucht, werden seither regelmäßig sogenannte “Citizens’ Assemblies” mit 99 gelosten Bürger/innen abgehalten.

Unter anderem wurden durch solche Prozesse die Gesetzesänderungen zur
Ehe für alle (2015) sowie zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen (2018) eingeleitet.

(c) Michael Debets on opendemocracy.net

Der Prozess ist aus unserer Sicht beispielhaft, auch wenn es sicher noch Potential für Optimierungen gibt, und wäre von der nationalen Ebene auf die EU-Ebene übertragbar.
Der 2002/03 durchgeführte EU-Verfassungskonvent war intransparent und nicht hinreichend demokratisch. Wie die vergangenen Jahre und vielfachen Krisen gezeigt haben, leidet die Weiterentwicklung hin zu einer solidarischen und demokratischen Union, vor allem an der Reduktion von Politik auf Technik und am Bypassing der Menschen in Europa.

Wir rufen daher zu einem (bzw. mehreren parallelen) partizipativen EU-Verfassungskonvent mit aus allen Mitgliedstaaten gelosten EU-Bürger/innen und EP-Mandatar/innen auf, um Europa als Solidargemeinschaft neu zu gründen.
Für die Umsetzung könnten verschiedene wie in Irland oder auch etwa in den Vorarlberger Bürger/innenräten erprobte Prozessformate angewendet werden. Mittlerweile gibt es ebenfalls erprobte Online-Beteiligung-Technik, die ebenfalls genutzt werden kann. (hier ist in erster Linie online-Meinungsbildung gemeint, nicht online-Abstimmungen!)

Um dieses Anliegen zu verbreiten und die Idee zu konkretisieren, möchten wir – gerade in Hinblick auf die Europawahlen 2019 – eine Veranstaltungsreihe starten. (Herbst 2018/Frühjahr 2019)
Wer hierbei mitgestalten und uns unterstützen möchte, meldet sich gerne per Mail an post (@) ig-demokratie . at
Nähere Details folgen in Kürze hier und auf unseren social media-Kanälen.

bis bald! eure IG Demokratie Aktivistas